Der Reisfladen, gehört zu Aachen dazu! Fast genauso, wie die Aachener Printe!
Dies ist ein Rezept mit "Schritt-für-Schritt" Fotos!
Den Reisfladen habe ich in meinem Beitrag "10 Dinge, die man in Aachen gesehen und probiert haben sollte" bewusst als eine der kulinarischen Empfehlungen aufgeführt. Obwohl der Reisfladen tatsächlich nicht nur dem Namen nach aus Belgien kommt.
Ist man in Belgien unterwegs, findet man Reisfladen genau wie bei uns bei jedem Bäcker, der was auf sich hält - in allen möglichen Varianten. Ich weiß nicht, wie lange, aber mindestens seit es mich gibt, ist er eben auch in Aachen heimisch - es ist ja von hier aus auch nicht so weit bis Belgien…
Bei unserer Wandertour durch Belgien habe ich lange gesucht und bin schließlich auf dem Rückweg in Namur auf einen kleinen, gemütlichen Buchladen gestoßen: Ein Buchladen, der sich alleine auf Koch- und Backbücher spezialisiert hat - ein Traum, zumindest für mich!
Ich hätte stundenlang da bleiben können. Auch weil der Inhaber (selbst Koch) sehr nett war und wir einen regen Austausch hatten über gute Restaurants in Aachen (meine Tipps findet ihr hier).
Aber ich hatte eine Mission - ich brauchte gleich zwei Rezepte:
Eines für Lütticher Waffeln (das Ergebnis findet ihr hier) und eines für Reisfladen!
Mit Hilfe des netten Inhabers sind wir schließlich fündig geworden: Ein Rezept für Reisfladen!
Bei weiterer Recherche hab ich festgestellt, dass auch die Belgier hunderte Rezeptvarianten haben und diese hier nur eine davon ist und dem Aachener Reisfladen eigentlich sogar näher kommt, als dem Belgischen... Egal! Die hier ist getestet, probiert und hat sogar fachkundiges Probeessen bestanden - Fazit: Der Reisfladen schmeckt - und das sogar gut! :)
Also her mit dem Rezept: es ist einfach zu machen - nur etwas Zeit braucht man, aber das lässt sich ja einrichten ;)

Eine Schönheit ist der Reisfladen leider nicht - aber dafür wirklich richtig lecker und saftig!
Hier ist also meine Rezeptvariante für belgischen Reisfladen:
Rezept
reicht für 2 mittlere Reisfladenformen (18-22cm Durchmesser)
Lasst euch nicht erzählen, dass ihr dafür eine große 30cm Form braucht.
Klassisch gibt es den belgischen Reisfladen bei uns in einer kleinen, flachen Fladen- oder Quicheform.
Zutaten
für den Hefeteig (Grundrezept)
400g Mehl
1 Päcken Trockenhefe
150 ml Milch
50g Butter
30 g Zucker
1/2 TL Salz
1 Ei
für die Füllung
1l Milch (Ersatzweise Sahne mit Wasser verdünnen)
130g Milchreis
50g Zucker
1 Prise Salz
1 Vanilleschote (davon das Mark)
2 Eigelb
1-2 Eiweiß
1 Päckchen Vanillezucker
25g Zucker
Anleitung
Hefeteig
Für den Hefeteig zunächst alle Zutaten abmessen und alle trockenen Zutaten (Mehl, Hefe, Zucker & Salz) vermengen.
Butter zerlassen und mit Milch verrühren. Zusammen zu den trockenen Zutaten geben und verrühren (bei der Maschine eine niedrige Stufe wählen).
Ei hinzugeben und alles lange kneten, bis der Teig schön homogen ist.
Abdecken und an einem warmen Ort mindestens 45 Minuten gehen lassen!
(Für mehr Tipps zu Hefeteigen, schau doch mal in meinem Rezept für Hefezöpfe nach!)
Füllung
Für die Reisfüllung Milch, Milchreis, Zucker, Salz und Vanillemark aufkochen (rühren!) und anschließend ebenfalls ca. 45 Minuten auf kleiner Stufe quellen lassen (regelmäßig umrühren nicht vergessen).
(Bilder 1-4)
Fertigstellung
Den Hefeteig teilen und in die Formen geben, dabei die Ränder schön hochziehen (5). Möglicherweise bleibt noch etwas Teig übrig - daraus könnt ihr z.B. Brötchen machen.
Die Eigelb unter den Milchreis heben (6) und etwa 2/3 der Masse auf den Böden verteilen.
Das Eiweiß zu Eischnee schlagen und Vanillezucker und Zucker dazu rieseln lassen. Den Eischnee unter den übrigen Milchreis heben (7) und auf beiden Fladen verteilen (8).
Dann wird das Ganze bei 180°C (Ober-Unterhitze!) gebacken.
Je nach Ofen 20-25 Minuten.
Zum Schluss kann (je nach Ofen) auch der Grill noch kurz angeschalten werden, dann wird die Oberfläche noch schön braun.
Die Reismasse sollte oben gold-gelb sein und darf auch schon erste braune Stellen zeigen (9)!
Guten Appetit!
Randnotiz:
Wenn ihr den Fladen etwas abkühlen lasst, lässt er sich ganz einfach aus der Form nehmen. Keine Angst, zerbrechen sollte er dabei nicht!
Welche Varianten vom Belgischen Reisfladen kennst und magst du am liebsten ? Ich finde den mit Kirschen obendrauf auch verdammt lecker!
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Ich kann nur sagen, Einfach das Rezept ausprobieren. Meine Bekannten haben den Reisfladen probiert. Der Reisfladen ist gut angekommen. Ich glaube,ich muss mich heute nochmal an den Backofen stellen, wegen der Nachfrage. :)
Hallo Jutta,
das freut mich! Vielen lieben Dank für deine schöne Rückmeldung! Und lasst es euch weiterhin schmecken! :)
Liebe Grüße!
Jolly
DEN baue ich ganz bald nach – danke fürs Suchen, Testen und Einstellen!
Gerne, Uschi!
Ich bin gespannt auf dein Feedback! :)
Liebe Grüße!
Jolly
Ich habe den Reisfladen auch gemacht und bin begeistert ;-)
Ich habe nur noch eine Frage, In der Beschreibung von Bild 2 wird noch Zitronensaft
erwähnt. Dies steht aber nicht im Rezept. Sollte noch Zitronensaft verwendet werden und
wie viel ? Oder besser geriebene Zitronenschale.
Gruß
[…] Aachener Reisfladen – Die Aachener Version des Reisfladens. Mit einer Eischnee-Decke. […]
Ich selbst komme gebürtig aus Aachen und der AC-Reisfladen war bei uns sonntags ein „Muss“.
Der hatte sich in den 80’er Jahren sogar bis ins knapp 40 km entfernte Düren verbreitet! Ob es ihn in DN noch gibt, weiß ich allerdings nicht, er wurde damals in einem Café am Markt verkauft und das auch nur sonntags als kleine 12 cm Flädchen …
Meine Oma machte ihn natürlich selbst und extrem lecker, aber leider hat sie einige Rezepte (u.a. für Höjkiès) mit ins Grab, weshalb ich immer nach einem guten Rezept für Reisfladen und auch Höjkiès (eine Aachener Kopfsülze) suchte und mit diesem Rezept endlich fündig geworden bin.
Danke hierfür aus Duisburg!
Leider bin ich, trotz immer wieder mal Heimweh, nicht mehr so oft in Aachen, weil mich in recht jungen Jahren das Fernweh hinaus in die Welt getrieben hat und zwischenzeitlich keine Verwandtschaft mehr von mir dort wohnt …
Aber immer, wenn mich das Heimweh packt, schnappe ich mir Mehl und die anderen Zutaten und mache diesen Reisfladen hier!
Dann beim genießen die Augen schließen und es fühlt sich an, riecht, aber vor allen Dingen schmeckt nach Heimat!
LG mit dem Ööcher Klinkes nach oben
votan_s